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23.12.21

H145 mit Fünfblattrotor geht in Greven in Dienst!

ADAC RettungshubschrauberH145 D3

Zweimal Grund zum Feiern: Neuer Hubschrauber und Jubiläum!

Zweimal Grund zum Feiern: Am 1. Januar 2022 betreibt die gemeinnützige ADAC Luftrettung die 24-Stunden-Station Münster/Greven seit 20 Jahren. Im Jubiläumsjahr jährt sich außerdem das Bestehen der Station, die am 28. Juni 1987 ihren Betrieb aufnahm, zum 35. Mal. Der Intensivtransporthubschrauber „Christoph Westfalen“ ist im AirportPark nahe des Flughafens Münster Osnabrück stationiert und rund um die Uhr im Einsatz. Passend zum Jubiläum wird heute, am 23.12.21, in Greven als erstem Standort der ADAC Luftrettung der modernste Rettungshubschrauber mit Fünfblattrotor vom Typ H145 von Airbus Helicopters in Dienst gestellt.

„Für ihre Arbeit über die letzten zwei Jahrzehnte hinweg gilt der Stationsleitung und dem Team in Greven meine große Anerkennung“, so der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH Frédéric Bruder anlässlich des Jubiläums. „Ihre 24-stündige Verfügbarkeit und das unermüdliche Engagement für Menschen in medizinischen Notsituationen belegen die hervorragende Rettungsarbeit unserer Crews vor Ort. Dafür möchte ich mich bei ihnen, unseren Partnern der Trägergemeinschaft sowie dem Kernträger Kreis Steinfurt bedanken und sehe einer weiterhin erfolgreichen Zeit in Greven entgegen“

Mit der Stationsübernahme im Jahr 2002 stellte die ADAC Luftrettung den damals hochmodernen Rettungshubschrauber BK117 in Dienst. Am 9. Dezember 2011 bekamen Helikopter und Crew nach nur fünf Monaten Bauzeit ein neues Zuhause im AirportPark nahe des Flughafens Münster Osnabrück. Am 19. September 2016 ersetzte die ADAC Luftrettung nach 15 Jahren die BK117 durch eine modernere H145. Im August 2020 erweiterte die ADAC Luftrettung ihr Einsatzspektrum um Primäreinsätze auch bei Nacht. Dabei wird der Notarzt auf schnellstem Weg zum Einsatzort gebracht, um Verletzte oder Kranke notfallmedizinisch zu versorgen, bevor sie dann, wenn nötig, in eine Klinik geflogen werden.

Für die besonders anspruchsvollen Rettungsflüge in der Dämmerung oder Dunkelheit sind alle Piloten speziell ausgebildet und tragen hochmoderne Nachtsichtbrillen, die zum Helikopter-Nachtsichtbildsystem (Night-Vision-Imaging-System, kurz NVIS) gehören. Greven ist die einzige der sechs von der ADAC Luftrettung geleiteten Stationen in Nordrhein-Westfalen, die Primäreinsätze in der Dämmerung oder Dunkelheit übernimmt. Von den insgesamt 37 Stationen von der ADAC Luftrettung betriebenen Stationen sind vier auf Einsätze im Dunkeln ausgelegt: Senftenberg (Brandenburg), Sanderbusch (Niedersachsen), Mainz (Rheinland-Pfalz) und Münster/Greven.

Die Stationsbesatzung besteht aus acht Piloten, zwei Co-Piloten, sieben Notfallsanitätern (TC HEMS) und 19 Notärzten, die in den umliegenden Kliniken arbeiten. Stationsleiter ist Markus Greve, die Leitung der TC HEMS hat Thomas Gers inne, Leitender Hubschraubernotarzt ist Dr. Andreas Mennewisch vom Marienhospital Osnabrück. Die Crews arbeiten im Zweischichtsystem mit tagsüber einem und nachts zwei Piloten sowie jeweils einem Notarzt und einem TC HEMS.

Die ADAC Luftrettung investiert kontinuierlich in die Verbesserung von Patientensicherheit und Versorgungsqualität. Damit geht auch eine fortlaufende Modernisierung der Helikopterflotte einher, in deren Zuge Greven den neuesten Helikopter des Typs H145 bekommt. Dieser verfügt über einen Hauptrotor mit fünf Rotorblättern, was unter anderem für eine ruhigere Lage in der Luft sorgt. Darüber hinaus ist die Maschine leichter als das Vorgängermodell und bietet so mehr Zuladungskapazitäten. Sei es zusätzliche Rettungsausrüstung, Medizinequipment oder mehr Treibstoff für eine größere Reichweite, die Gewichtseinsparung erweitert den Spielraum bei der Versorgung von Patienten.

 „Christoph Westfalen“ wird über die Kreisleitstelle Steinfurt in Rheine zu Notfällen in den Umkreis von ca. 150 Kilometern und weiter alarmiert. Das Einsatzgebiet erstreckt sich vom niedersächsischen Ostfriesland bis ins Siegerland in Nordrhein-Westfalen.

 Im ersten Halbjahr 2021 wurde „Christoph Westfalen“ zu rund 500 Einsätzen gerufen. Über drei Viertel davon erfolgten in Nordrhein-Westfalen, mehr als 20 Prozent in Niedersachsen und vereinzelte im benachbarten Ausland, also in Belgien oder der Niederlande. Die Einsatzgründe waren fast zur Hälfte internistische Notfälle wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Herzinfarkte), neurologische Einsätze wie etwa Schlaganfälle (elf Prozent) sowie Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle (13 Prozent). Im Jahr 2020 flog „Christoph Westfalen“ in der Summe 980 Einsätze, 280 davon bei Nacht.