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18.09.2023

Windenübung – ADAC Luftrettung trainiert im Sudelfeldgebiet

Vier Tage Einsätze mit der Rettungswinde in Kooperation mit der Bergwacht

Am morgigen Dienstag, 19. September 2023 startet in Oberbayern vom 19. bis 22. September ein viertägiges Windentraining der gemeinnützigen ADAC Luftrettung. Die Übung findet in Kooperation mit der Bergwacht Bayern im Sudelfeldgebiet im Bereich der Walleralm statt. Flüge mit dem ADAC Rettungshubschrauber sind jeweils geplant von 9 bis 12 Uhr sowie von 14.30 bis 17 Uhr.

Beteiligt an den Flugmanövern mit der Rettungswinde sind täglich Teams bestehend aus vier Notärzten, vier Notfallsanitätern, acht Bergwachtmitarbeitern sowie mehreren Piloten und Windenoperator. Während des Trainings werden komplexe Einsätze mit der Rettungswinde, die gemeinsame Patientenversorgung im unwegsamen Gelände sowie die dazu erforderlichen Sicherungsmaßnamen geübt. Das Training wurde mit den zuständigen Behörden abgestimmt und ist genehmigt.

Zum Einsatz kommt das Rettungsverfahren mit der Winde in den Alpen oder in unwegsamem Gelände, wenn der bodengebundene Rettungsdienst den Unglücksort nicht erreichen kann. Herausforderung für die medizinische Besatzung ist es, sowohl die Bergung sicher zu beherrschen als auch den Patienten unter schwierigen Voraussetzungen optimal zu behandeln. Die Crews trainieren das Verfahren regelmäßig in Vorbereitung auf die bevorstehende Wintersaison.

Die Bedeutung von Windenrettungen hat auch 2022 weiter zugenommen. Die bestehenden Windenstationen in München, Murnau, Straubing (alle Bayern) und Sande in Niedersachsen sowie die neu mit einer Rettungswinde ausgestatteten Stationen in Imsweiler in Rheinland-Pfalz sowie in Hamburg verzeichneten 377 Windeneinsätze – das sind rund drei Prozent mehr als im Vorjahr. Um mit der Winde noch schneller beim Patienten zu sein, hat die ADAC Luftrettung 2022 als erste Organisation in Deutschland eine Winden-Sofortbereitschaft eingeführt. Dadurch können die Crews ohne Umrüstung der Kabine und Zwischenlandung direkt nach der Alarmierung zu Windeneinsätzen fliegen und haben so im Notfall bis zu zehn Minuten Zeitersparnis. Erstmals erfolgreich in der Praxis umgesetzt hatten die Luftretter das neue Konzept bei der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal.

© Stephan Dinges