Heute vor einem Jahr wurde in Schleswig-Holstein der neu geschaffene Luftrettungsstandort „Hungriger Wolf“ eröffnet. Die gemeinnützige ADAC Luftrettung, die die Ausschreibung für den Betrieb der Station am Flugplatz in Hohenlockstedt bei Itzehoe gewonnen hatte, zieht nach insgesamt mehr als 1200 Einsätzen eine positive Bilanz: Allein die hohe Einsatzzahl des ADAC Rettungshubschraubers zeige, dass der Standort richtig gewählt worden sei, um die medizinische Notfallversorgung in der Region sicherzustellen. „Die Alarmierung von ,Christoph 67` über die neue Zentrale Disposition der Luftrettung in Schleswig-Holstein in Kiel hat sich in der Praxis bewährt“, resümiert Stationsleiter und Pilot Sascha Richter. Mit einer Leitstelle, die Einsätze von Rettungshubschraubern zentral für ein gesamtes Bundesland disponiert, hat Schleswig-Holstein zum Start von „Christoph 67“ bundesweit eine Vorreiterrolle eigenommen. Aktuell gibt es so etwas nur für Verlegungen von Klinik zu Klinik.

„Wir wurden von den Menschen sehr herzlich aufgenommen und fühlen uns sehr wohl hier. Die Zusammenarbeit mit Rettungsdiensten, Feuerwehr und Polizei funktioniert reibungslos“, erklärt Stationsleiter Richter.
Er ist Teil einer sehr erfahrenen und hochprofessionellen Crew. Die Piloten und die Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter kommen von der ADAC Luftrettung, die Notärztinnen und Notärzte stellt im Rahmen einer Kooperation das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Einsatzgrund Nummer eins waren bei den oft lebensrettenden Einsätzen von „Christoph 67“ mit 32 Prozent Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dann folgen mit 29 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. In 13 Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle, wie zum Beispiel einen Schlaganfall.
Mit dem „Hungrigen Wolf“ betreibt die ADAC Luftrettung zum ersten Mal auch eine Station in Schleswig-Holstein – die 38. der gemeinnützigen Organisation. Zum Einsatz kommt mit einer Maschine des Typs H145 einer der modernsten Rettungshubschrauber. Der Helikopter kann im sogenannten Dual-Use-Betrieb sowohl für Rettungseinsätze als auch als fliegende Intensivstation für Patiententransporte von Klinik zu Klinik genutzt werden.
Einsatzbereit ist der neue ADAC Rettungshubschrauber täglich von Sonnenaufgang (frühestens 7 Uhr) bis Sonnenuntergang. Haupteinsatzgebiet ist der bevölkerungsreiche Süden von Schleswig-Holstein. Der Einsatzradius liegt bei 50 bis 70 Kilometern, die Einsatzgeschwindigkeit bei rund 220 Stundenkilometern. Die Maschine kann so 70 Kilometer in nur 20 Minuten Flugzeit zurücklegen und von Hohenlockstedt aus – sowie der in Bremen stationierte ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 6“ und der in Sande in Friesland stationierte „Christoph 26“ – auch Notfalleinsätze an der Nordseeküste und auf den Inseln fliegen. Mit einer Reichweite von rund 670 Kilometern ist der Helikopter darüber hinaus auch für Notfälle an noch weiter entfernten Orten einsetzbar.
Gestartet wird bis zur Fertigstellung eines hochmodernen Neubaus von einer vollausgestatteten Interimsstation. Sie besteht aus Mobilcontainern für Medizin und Technik, Büro-, Ruhe- und Sozialräumen sowie zwei Zelthangaranlagen – für „Christoph 67“ sowie eine Ersatzmaschine für die ADAC Luftrettungsstationen des Nordens. Die Laufzeit des Vertrages mit der ADAC Luftrettung beträgt 20 Jahre.

Bei einer Alarmierung besteht die Crew von „Christoph 67“ aus einem Piloten, einer Notärztin bzw. einem Notarzt und einer Notfallsanitäterin bzw. einem Notfallsanitäter (TC HEMS). Insgesamt sind am neuen Standort 21 Teammitglieder im Einsatz.
Notfallübungen von 23. bis 28. Juni 2025 im Raum Deggendorf
Die gemeinnützige ADAC Luftrettung aus Straubing trainiert ab Montag, 23. Juni, anspruchsvolle Einsätze mit der Rettungswinde. Bis einschließlich Samstag, 28. Juni, absolvieren die am St. Elisabeth Klinikum stationierten Crews verschiedene Berg- und Wasserrettungsszenarien am Geisskopf und Breitenauriegel sowie an der Donau in Metten. Teilnehmen sollen täglich rund 30 Mitarbeitende der ADAC Luftrettung, darunter Piloten, Fluglehrer, Windenoperatoren und -trainer, Notärztinnen und -ärzte, sowie Kräfte der Bergwacht Bayerwald und Wasserwacht Bayern. Das Programm ist mit den zuständigen Umweltbehörden abgestimmt. Für Anwohnende, Ausflüglerinnen und Ausflügler sowie den Schiffsverkehr entstehen keine Einschränkungen. Trainiert wird von 9 bis 18 Uhr mit einer Ersatzmaschine, „Christoph 15“ ist währenddessen wie gewohnt alarmierbar.
Bergrettungstraining an den Vormittagen
An den Vormittagen der Trainingswoche trainieren die Crews am Geisskopf und Breitenauriegel Manöver und Abläufe rund um Rettungseinsätze in unwegsamem Gelände. Speziell ausgebildete „Air Rescue Specialists“ der Bergwacht Bayerwald, die bei diesen Einsätzen stets hinzugezogen werden, nehmen ebenfalls teil, um die Einsatzroutine zu stärken und einen regelmäßigen und engen Austausch zu fördern. Auf dem Programm stehen Anflüge und das Absetzen von Notärztin oder -arzt am Hang und im Wald, das Sichern im Gelände, die Erstversorgung und das Vorbereiten von Patientin oder Patient für den Transport im ADAC Rettungshubschrauber sowie das Auf- und Abwinchen (Abseilen und Hochziehen) mit der Rettungswinde. Starke Böen, eine schlingerndes Windenseil oder schlechte Sichtverhältnisse können die Bedingungen für die schnellen Helferinnen und Helfer aus der Luft dabei noch stärker fordern. Sogenannte Notverfahren, also unvorhergesehene Situationen wie der Ausfall eines Triebwerks, des Stroms im Helikopter oder eine defekte Rettungswinde sind darüber hinaus Teil des Trainings.

An den Nachmittagen: Retten aus fließendem Gewässer
Täglich ab 13 Uhr sind Rettungen aus fließendem Wasser am Nordufer der Donau bei Metten geplant. Dabei muss zunächst das Zubringen von Notärztinnen und -ärzten per ADAC Rettungshubschrauber zu im Wasser treibenden Menschen geübt werden. Dann müssen die Verunglückten sicher und zügig an der Rettungswinde festgemacht und anschließend aufgewincht werden. Besondere Herausforderungen sind dabei: Dem Piloten stehen keine Fixpunkte zur Verfügung, um die Position der Maschine auszurichten, und der Abwind des Helikopter-Rotors kann die Wasseroberfläche aufwühlen. Unterstützung erhalten die Crews von den Kolleginnen und Kollegen der Wasserwacht Bayern, die den Trainingsbereich per Boot absichern, die Beinahe-Ertrinkenden mimen und mit speziell ausgebildeten Kräften die Rettungsabläufe genauso wie im Einsatzalltag unterstützen, wenn sie mitalarmiert werden.
Die Sicherheit von Patientinnen, Patienten und Crews hat für die ADAC Luftrettung oberste Priorität. Sie führt deshalb regelmäßig Windentrainings durch, um ihre Mitarbeitenden für diese anspruchsvolle Arbeit zu qualifizieren. Die gemeinnützige Luftrettungsorganisation sieht mindestens eine Teilnahme pro Person im Jahr vor und organisiert je zwei Termine.
Die ADAC Luftrettung unterhält neben Straubing weitere Windenstationen in Hamburg, Sanderbusch, München, Murnau und der Westpfalz. Sie haben insgesamt 552 Windeneinsätze oftmals zur Rettung aus Lebensgefahr im Jahr 2024 übernommen. „Christoph 15“ fliegt durchschnittlich 100 Windeneinsätze pro Jahr.

Die gemeinnützige ADAC Luftrettung bleibt für weitere zehn Jahre Betreiber des Rettungshubschraubers „Christoph Hansa“. Die Entscheidung für eine Fortführung der Partnerschaft mit den fliegenden Gelben Engeln hat die Hansestadt Hamburg jetzt nach einem EU-weiten Ausschreibungsverfahren bekannt gegeben. Somit können die ADAC Luftrettung und das BG Klinikum Hamburg die erfolgreiche Zusammenarbeit fortschreiben. Der neue Vertrag hat eine Laufzeit bis 30. Juni 2035.
„Mit unserem Angebot konnten wir die Hansestadt Hamburg davon überzeugen, dass die notfallmedizinische Versorgung aus der Luft bei uns auch weiterhin in den besten Händen liegt. Die positive Entscheidung gibt uns wichtige Planungssicherheit in Bezug auf die Arbeitsplätze vor Ort, unsere internen Planungen sowie die Zukunft der ADAC Luftrettung in Hamburg. Die Bevölkerung kann sich weiterhin auf unsere hochprofessionelle Hilfe verlassen“, sagte Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH.
„Christoph Hansa“ ist schneller Notarztzubringer und fliegende Intensivstation in einem. Die Station am BG Klinikum Hamburg in Boberg entspricht modernsten Standards und erfüllt alle geltenden EU-Vorschriften. Die Hamburger Crew besteht aus drei Piloten der ADAC Luftrettung, denen Stationsleiter Michael Gomme vorsteht, 15 Notärztinnen und Notärzten des BG Klinikums Hamburg, geleitet von Dr. Tim Lange, sowie fünf Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern des BG Klinikums, geleitet von Jörn Öllrich. Die Einsatzbereitschaft beginnt täglich um 8 Uhr und dauert bis Sonnenuntergang, spätestens 21 Uhr. Hubschrauberführende Leitstelle ist die Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg (Notruf 112).

Jörg Sauermann, Amtsleiter der Feuerwehr Hamburg: „Durch die Vergabe des Rettungshubschraubers wird die luftgebundene rettungsdienstliche Versorgung in Hamburg sowie über die Stadtgrenzen hinaus weiterhin auf höchstem Niveau gewährleistet. Die Feuerwehr Hamburg freut sich auf eine gute und professionelle Zusammenarbeit. Die Patientinnen und Patienten können sich auch in Zukunft auf ein hochspezialisiertes Einsatzmittel verlassen, das eine exzellente medizinische Versorgung sicherstellt.“
Dr. Harald Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung des BG Klinikums Hamburg: „‚Christoph Hansa‘ ist bereits seit 35 Jahren am BG Klinikum Hamburg stationiert und seitdem ist der ADAC ein verlässlicher Partner an unserer Seite. Wir freuen uns sehr, dass die erfolgreiche Zusammenarbeit auch ein 45-jähriges Jubiläum feiern wird und wir weiterhin die medizinische Besatzung für die Einsätze stellen dürfen. Damit ist die Versorgung der Bevölkerung in der Luftrettung durch ein eingespieltes Team sichergestellt.“
Am 2. Februar 1990 nahm „Christoph Hansa“ aus Hamburg seinen Dienst auf und schrieb Luftfahrtgeschichte. Er war Deutschlands erster „Ambulanzhubschrauber“, dessen vorrangige Aufgabe ärztlich begleitete Patientenverlegungen ist. Und so war auch der erste Auftrag ein Krankentransport von Otterndorf an die Nordsee. Rund 40.000 Einsätze kamen seitdem zusammen. Mittlerweile sind die Hamburger Luftretter auf einen hochmodernen Hubschrauber des Typs H145 mit Winde umgestiegen und decken mit ihm sowohl Sekundäreinsätze (Intensivverlegungen) als auch Primäreinsätze (Notarztzubringer) ab. 2024 hob die Crew dafür 871-mal ab, 49-mal wurde dabei die Winde eingesetzt.
Einsatzgrund Nummer eins waren bei den oft lebensrettenden Einsätzen von „Christoph Hansa“ mit 32 Prozent Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dann folgen mit 30 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. In 15 Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle, wie zum Beispiel einen Schlaganfall. Bei 12 Prozent war ein psychiatrischer Grund oder Hilfe bei der Geburt die Ursache.

Die fliegenden Gelben Engel der ADAC Luftrettung sind 2024 bundesweit zu 49.048 Notfällen ausgerückt. Um die notfallmedizinische Versorgung aus der Luft in Deutschland sicherzustellen, arbeiten für die ADAC Luftrettung gGmbH und deren Tochterunternehmen bundesweit mehr als 1350 Menschen – darunter rund 170 Piloten und Pilotinnen, etwa 600 Notärzte und Notärztinnen, 230 Notfallsanitäter und Notfallsanitäterinnen (TC HEMS) und rund 200 Mitarbeitende aus Technik und Wartung. Im Durchschnitt wurden die Maschinen jeden Tag zu knapp 135 Notfällen alarmiert.
Die am BG Klinikum Hamburg stationierte gemeinnützige ADAC Luftrettung trainiert in der kommenden Woche anspruchsvolle Einsätze mit der Rettungswinde in Stade. Von Montag, 2., bis Freitag, 6. Juni trainieren die Crews Manöver und Abläufe im Industriegebiet sowie auf der Elbe beim Seehafen, um im Ernstfall routiniert mit der Rettungswinde und als Team zu agieren. Rund 20 Mitarbeitende der ADAC Luftrettung, darunter Piloten, Notfallsanitäterinnen und -sanitäter, die teilweise eine Ausbildung zum Windenoperator absolvieren, Notärztinnen und -ärzte sowie rund 15 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Stade nehmen teil. Das Programm ist eng mit allen örtlichen Wasser-, Hafen- und Umweltbehörden abgestimmt. Für Anwohnende, Unternehmen und den Schiffsverkehr ergeben sich keine Einschränkungen. Das Training findet täglich zwischen 9 und 17 Uhr mit einem extra bereitgestellten ADAC Rettungshubschrauber statt. „Christoph Hansa“ aus Hamburg bleibt wie gewohnt alarmierbar.
Montags bis Donnerstags verschiedene Windenmanöver auf dem Plan
Die ADAC Luftrettung aus der Hansestadt trainiert von Montag bis Donnerstag unter der Anleitung von Instruktoren auf einem Firmengelände nahe des Seehafens Stade. Die Crews, bestehend aus Pilot, Notärztin oder -arzt und Notfallsanitäterin oder -sanitäter, bekommen ihre Aufgabe unmittelbar davor gestellt, um das Training besonders nah am Einsatzalltag auszurichten. An verschiedenen Stationen müssen etwa Anflüge, das Auf- und Abseilen der medizinischen Crew mittels Rettungswinde (Fachbegriff: Auf- und Abwinchen), Medizinsimulationen sowie der Abtransport von Patientinnen und Patienten liegend im Bergesack oder einer Rettungstrage sowie sitzend im Dreiecksitz geübt werden.

Wasserrettungen auf der Unterelbe am Freitag
Am letzten Tag der Trainingswoche wird das Retten vor dem Ertrinken in der Nähe des Seehafens Stade trainiert. Die Freiwillige Feuerwehr Stade platziert ein Boot im Wasser, von dem Opferdarsteller über Bord gehen und gerettet werden müssen. Die fliegenden Gelben Engel trainieren zunächst das schnelle Zubringen von Notärztinnen und -ärzten mit dem ADAC Rettungshubschrauber zu den Verunglückten. Dann müssen sie die Opfer trotz Helikopter-Abwinds sicher und zügig an der Rettungswinde festmachen und anschließend gemeinsam aufgewincht werden. Für einen reibungslosen Ablauf ist die exakte Kommunikation der Crew von zentraler Bedeutung.
Die Sicherheit von Patientinnen, Patienten und Crews hat für die ADAC Luftrettung oberste Priorität. Sie führt deshalb regelmäßig Windentrainings durch, um ihre Mitarbeitenden für diese anspruchsvolle Arbeit zu qualifizieren. Das selbstgesteckte Ziel ist mindestens eine Teilnahme pro Person und Jahr.
Neben Hamburg betreibt die ADAC Luftrettung Windenstationen in Sanderbusch, München, Murnau und Straubing sowie der Westpfalz. Im Jahr 2024 haben sie insgesamt 552 Windeneinsätze oftmals zur Rettung aus Lebensgefahr übernommen. Im Jahr 2024 ist „Christoph Hansa“ 50 Windeneinsätze geflogen, in diesem Jahr bereits neun.

Trainingsflüge bis 23. Mai ausschließlich unter der Woche in Hooksiel
Die gemeinnützige ADAC Luftrettung vom Standort am Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch trainiert bis Freitag, 23. Mai, anspruchsvolle Einsätze mit der Rettungswinde. Unter der Woche von 9 bis 17 Uhr stehen komplexe Rettungsmanöver auf dem Plan, die wertvolle Routine für den Ernstfall geben. Die ADAC Luftrettung hat insgesamt über 30 Mitarbeitende und Trainer aus ihren eigenen Reihen sowie Kräfte von Partnerorganisationen aus dem regionalen Rettungsdienstsystem eingeladen. Für das Training wird eine separate Maschine genutzt, so dass der ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 26“ aus Sande voll einsatzbereit bliebt.
Spezialausbildung für TC HEMS in der ersten Trainingswoche
Seit Montag, 12.05., absolvieren Notfallsanitäterinnen und -sanitäter (TC HEMS) der von der ADAC Luftrettung betriebenen Stationen in Sande und Hamburg bis Freitag, 16. Mai, eine Zusatzausbildung für die Arbeit mit der Rettungswinde. Nach Flugmanövern auf dem Gelände des Flughafens Mariensiel am Montag und Dienstag fliegt der ADAC Rettungshubschrauber seit Mittwoch, 14. Mai, zur Schleuse in Hooksiel, wo das Ein- und Ausfahren der Rettungswinde (Fachbegriff: Auf- und Abwinchen) geübt wird. Ab Donnerstag sind zusätzlich Ärztinnen und Ärzte sowie Notfallsanitäterinnen und -sanitäter eingebunden, um Windeneinsätze inklusive medizinischer Versorgung und den Transport von Patienten zu trainieren.

Höhen-, Schiffs- und Wasserrettungen für die Crews in Woche zwei
Unterstützt von den Rettungsdiensten Aurich und Leer sowie der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) trainieren die Crews aus Sande ab Montag, 19. Mai, verschiedene Szenarien und medizinische Simulationen. An einem Trainingstag werden sie dabei von Höhenrettern der Feuerwehr Oldenburg unterstützt. Die ADAC Luftrettung legt großen Wert auf die Beteiligung von Partnerorganisationen, um jederzeit bestmöglich auf Windeneinsätze vorbereitet zu sein und in engem Austausch zu bleiben.
Die Windenrettung wird am Leuchtfeuer, der Mole und dem Wald in Hooksiel geübt. Besondere Herausforderungen sind dabei das stabile Schweben ohne fixen Bezugspunkt für die Piloten und das Vermeiden von Rotationen des Bergesacks trotz Rotor-Abwinds für die medizinische Crew. Eine präzise Kommunikation aller Beteiligten ist dafür essenziell.
Für das Trainieren der medizinischen Einsatzabläufe stellen der Zoll und die Wasserschutzpolizei aus Wilhelmshaven täglich ein Schiff bereit. Auf diesem müssen die Luftretterinnen und -retter unter der Anleitung von Trainern Windeneinsätze vom Anflug über das Abwinchen, die Erstversorgung an Bord, das Vorbereiten für den Transport im ADAC Rettungshubschrauber bis zum Aufwinchen durchspielen.

Simulation des Rettens vor dem Ertrinken
Am Freitag, 23. Mai, steht schließlich das Retten vor dem Ertrinken auf dem Trainingsplan. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) unterstützt die Übung mit Booten und Patientendarstellern, die aus dem Wasser gerettet werden müssen. Dafür müssen die Piloten vom Festland zum Unfallort fliegen, wo der TC HEMS rasch zur verunglückten Person im Wasser abgewincht wird, um sie zu bergen. Ein alltägliches Szenario: Die ADAC Luftrettung wird regelmäßig für die Rettung von Menschen angefordert, die im Watt von der Flut überrascht wurden oder über Bord eines Schiffes gegangen sind.
Neben Sande betreibt die ADAC Luftrettung in Hamburg, München, Murnau und Straubing sowie der Westpfalz Windenstationen. Im Jahr 2024 haben sie insgesamt 552 Windeneinsätze oftmals zur Rettung aus Lebensgefahr übernommen.

Große Anerkennung auf internationaler Bühne für die Windenkompetenz der gemeinnützigen ADAC Luftrettung: Die Crew des ADAC Rettungshubschraubers „Christoph Hansa“ ist kürzlich am Rande der weltgrößten Hubschraubermesse Verticon in Dallas (USA) mit dem „Rescue of the year Award“ ausgezeichnet worden. Die fliegenden Gelben Engel des am BG Klinikum in Hamburg stationierten Helikopters erhielten die besondere Auszeichnung für einen spektakulären Windeneinsatz am Flugplatz Uetersen im September 2024. Dort hatte „Christoph Hansa“ mit einem hochanspruchsvollen Windenmanöver – und unter Einsatz von maximal 90 Metern Seillänge – den Piloten eines notgelandeten Ultraleichtflugzeugs aus Baumkronen gerettet. Unverletzt. Der Einsatz hatte seinerzeit für ein großes bundesweites Medienecho gesorgt.
Der Award des weltweit größten Windenherstellers Onboard Systems Hoist & Winch „würdigt eindrucksvoll die hohe Kompetenz der Hamburger Crew bei Spezialeinsätzen mit der Rettungswinde – und die große Bedeutung ihrer täglichen Arbeit im öffentlichen-rechtlichen Rettungsdienst“, lobte Frédéric Bruder, der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung jetzt bei einer Mitarbeiterveranstaltung in München. Dort wurde die Hamburger Besatzung nun auch firmenintern für ihr entschlossenes, professionelles Handeln geehrt. Den Dank nahm Stationsleiter Michael Gomme stellvertretend für die Crew entgegen.
Keiner der 49 Windeneinsätze von „Christoph Hansa“ war im vergangenen Jahr so schwierig wie der in Uetersen. Dort zeigte sich eindrucksvoll die Vielseitigkeit und der Wert der Rettungswinde in der Luftrettung. Der Einsatz: Ein Ultraleichtflugzeug musste nach einem Motorausfall in 20 bis 25 Meter hohen Baumkronen notlanden. Der Pilot blieb ansprechbar, doch es bestand Verdacht auf innere Verletzungen.
Die Herausforderung: Kein Zugang für Drehleiterfahrzeuge – ein Erklimmen der Bäume unterhalb des Flugzeugs war zu gefährlich und es gab in der Umgebung keine höheren Bäume, von denen sich die Höhenretter hätten abseilen können. Also war der Rettungshubschrauber mit Winde die einzige Option – und von der Leitstelle wurde zusätzlich die diensthabende Hamburger Crew mit Pilot Michael Gomme, Notfallsanitäter und Windenoperator Jörn Öllrich und Notarzt Sven Meyberg angefordert. Sie prüften die optimale Anflughöhe und -richtung, um den Abwind, im Fachjargon „Downwash“ auf das im Baum verkeilte Leichtflugzeug und dessen Piloten möglichst gering zu halten.
Nach einer sorgfältigen, strukturierten Risikobewertung, die im Vorfeld eines jeden Windeneinsatzes erfolgt, entschied sich die Crew den verunfallten Piloten mittels Winde aus seiner Notlage zu befreien. Die Crew nutzte das gesamte 90-Meter-Seil, um den Notarzt präzise zum Patienten zu bringen. Mit viel Fingerspitzengefühl sicherte der Notarzt den Ultraleichtflugzeugpiloten im Rettungssitz – eine extreme Herausforderung auf engstem Raum.
Das Ergebnis: Der Patient wurde sicher aus den Baumkronen befreit und versorgt – glücklicherweise erlitt er keine Verletzungen.
Bei Windeneinsätzen besteht die Crew von „Christoph Hansa“ aus Pilot, Notärztin oder -arzt und Notfallsanitäterin oder -sanitäter (TC HEMS) in Funktion als Windenoperator (TC HHO). 15 Notärztinnen und -ärzte, drei TC HHO, eine TC HEMS und drei Piloten haben in Hamburg das Training für solche Einsätze absolviert.
Mit einer Rettungswinde fliegt „Christoph Hansa“ im Rahmen eines Forschungsprojekts seit 2022. Neben Hamburg befinden sich ADAC Luftrettungsstationen mit Winde in München, Murnau und Straubing (Bayern), Sande (Niedersachsen) und der Westpfalz (Rheinland-Pfalz). Sie absolvierten im vergangenen Jahr zusammen 552 Windeneinsätze. Um wichtige Routine sowie höchste Sicherheit für Patientinnen, Patienten und Crews zu gewährleisten, führt die Luftrettungsorganisation an diesen Standorten zweimal im Jahr Windentrainings durch.
Copyright: Philip Bockshammer
Mehr Nachhaltigkeit wissenschaftlich belegt
Die gemeinnützige ADAC Luftrettung schließt das weltweit erste Langzeitprojekt mit Sustainable Aviation Fuel (SAF) im Luftrettungsbetrieb erfolgreich ab. Die wichtigsten Ergebnisse sind deutlich weniger ausgestoßene ultrafeine Partikel, umgangssprachlich Ruß sowie die uneingeschränkte Leistung und Einsatzbereitschaft der beiden mit SAF betankten Helikopter. Negative Auswirkungen auf Technik und Triebwerke der Maschinen waren während des gesamten rund dreijährigen Forschungsbetriebs nicht messbar. Das von der ADAC Luftrettung initiierte und finanzierte Forschungsprojekt wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR), den Triebwerksherstellern Safran Helicopter Engines aus Frankreich und RTX’s Pratt & Whitney Canada sowie dem Hubschrauberhersteller Airbus Helicopters durchgeführt.
Die ADAC Rettungshubschrauber „Christoph Rheinland“ aus Köln und „Christoph Europa 1“ aus Aachen/Würselen flogen in Summe mehr als 1.800 Stunden zur Rettung von Menschenleben mit einem sogenannten SAF-Blend im Tank, womit ein Gemisch aus bis zu 38 Prozent SAF aus nachhaltigen Rohstoffen wie recycelten pflanzlichen Fetten und herkömmlichem Kerosin des Typs JET-A1 gemeint ist. Als sogenanntes Drop-In-Fuel kann SAF grundsätzlich mit herkömmlichem Kerosin gemischt werden.

Erkenntnisse für Projektverantwortliche und Forschende
Die Erkenntnisse für die Projektverantwortlichen und Forschenden: Wenn SAF-Blend statt reinen Kerosins verbrannt wird, sinken bei einer Leistung, wie sie typischerweise vor dem Start am Boden erbracht wird (Idle), die Emissionen ultrafeiner Partikel um 44 Prozent, bei einer Leistung wie beim Fliegen in Einsatzgeschwindigkeit (Cruise) um 33 Prozent. Zusätzlich sinkt der CO2-Ausstoß über den Lebenszyklus des Flugkraftstoffs von der Herstellung bis zur Verbrennung, weil die wiederverwendeten Fette und Öle CO2-neutral sind und die CO2-lastigen fossilen Bestandteile ersetzen.
Während bei den ultrafeinen Partikeln signifikante Unterschiede messbar waren, wurden bei den Verbrennungsgasen Kohlendioxid (CO2), Kohlenmonoxid (CO) und Stickoxid (NOx), einem Indikator für die reibungslose Funktion der Triebwerke, keine Veränderungen nachgewiesen. Parallel dazu untersuchten die Triebwerkshersteller regelmäßig ihre eigene Technik in den beiden Helikoptern vom Typ Airbus H145 („Christoph Rheinland“ mit Safran-Triebwerken) und Airbus H135 („Christoph Europa 1“ mit Pratt-&-Whitney-Triebwerken). Verglichen mit dem Verschleiß beim Verbrennen von herkömmlichem Kerosin konnten sie keine relevanten Unterschiede feststellen.

Ein Folgeprojekt ist geplant - zur weiteren Reduktion von ultrafeinen Partikeln und CO2
Frédéric Bruder, der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, betonte zum Abschluss des internationalen Langzeitprojektes die Vorreiterrolle der fliegenden Gelben Engel bei der Verwendung von Biokerosin und mit Blick auf den Klimawandel auch deren gesellschaftliche Verantwortung, bei der Dekarbonisierung der Luftfahrt treibende Kraft zu sein. Er kündigte nach den vielversprechenden ersten Ergebnissen an: „Wir möchten Forschung und Weiterentwicklung auf diesem Gebiet noch vertiefen und den SAF-Anteil weiter erhöhen“.
Langfristiges Ziel der ADAC Luftrettung sei es, die Beimischung auf bis zu 100 Prozent zu erhöhen und in der Folge auch den Einsatz von synthetischem E-Fuel, auch Power-to-Liquid-Kerosin (PtL) genannt, zu ermöglichen. PtL bezeichnet die Erzeugung flüssiger (Liquid) Brenn- oder Kraftstoffe mithilfe von elektrischer Energie (Power) aus erneuerbaren Quellen.
Historie und Ausblick des Pilotprojekts
Den Start des in dieser Form einmaligen Forschungsprojekts markierte der erste Flug eines Rettungshubschraubers, einer H145 der ADAC Luftrettung, mit 40-prozentiger SAF-Beimischung im Sommer 2021 in München. Im Dezember desselben Jahres startete die ADAC Luftrettung gemeinsam mit dem DLR, Safran Helicopter Engines und Airbus Helicopters ihre Untersuchungen zu den langfristigen Effekten von SAF des Flugkraftstoffanbieters Air bp auf die Technik von Maschine und Triebwerken mit „Christoph Rheinland“. Für eine breitere wissenschaftliche Basis wurde in Kooperation mit RTX’s Pratt & Whitney von Dezember 2021 an zusätzlich „Christoph Europa 1“ mit SAF-Blend des Multi-Energie-Konzerns TotalEnergies betankt. Im Sommer 2025 soll auch er 1.000 Einsatzstunden absolviert haben. Die Projektbeteiligten erwarten sich vergleichbare Ergebnisse.

Statements der Projektpartner
Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR):
„Für die in dieser Form erste und bisher einmalige Messkampagne hatten wir unser mobiles DLR-Messlabor im Einsatz. Darin befinden sich spezielle Mess- und Analysegeräte. Diese sind geeignet, um ultrafeine Partikel bis zu einer Größe von sieben Nanometern zu untersuchen. Vor jeder Messkampagne erarbeiten wir ein individuelles Konzept und legen Aufbau, Position der Messsonde sowie die Dauer der Messungen fest. Nur so erhalten wir zuverlässige und vergleichbare Daten, beschreibt Forscher Tobias Grein vom Institut für Verbrennungstechnik des DLR, der das Projekt DLR-seitig betreut hat. Sein Fazit: „Diese Messungen waren sehr spannend und auch für unser Team etwas Besonderes, das alles ‚live‘ an einem Helikopter kurz vor dem Abheben zu machen.“
Safran Helicopter Engines:
Jean-François Sauer, EVP Programme bei Safran Helicopter Engines, kommentiert: „Diese Langzeituntersuchung des SAF-Einsatzes in einem H145-Hubschrauber mit unserem Arriel-Triebwerk ist ein wichtiger Meilenstein. Sie zeigt die Kompatibilität unserer Triebwerke mit SAF im Langzeitbetrieb und ermöglicht die Bewertung des ökologischen Nutzens, sowohl bezüglich der Reduktion von CO2 als auch von lokalen Schadstoffemissionen. Wir freuen uns, dass wir an diesem Experiment gemeinsam mit der ADAC Luftrettung, dem DLR und Airbus teilnehmen konnten. Safran Helicopter Engines setzt sich bereits seit mehreren Jahren für den großflächigen Einsatz von SAF in der Hubschrauberindustrie ein. Alle Safran-Hubschraubertriebwerke sind bereits für den Einsatz von bis zu 50 Prozent SAF qualifiziert. Der nächste kurzfristige Schritt ist die Qualifizierung von 100 Prozent Drop-In-SAF, also einem Treibstoff, mit dem aktuelle Triebwerke mit wenig oder ohne Modifikation betrieben werden können. Wir planen, dies bis 2025 zu erreichen.“
Die Crews der gemeinnützigen ADAC Luftrettung der Station Imsweiler in der Westpfalz trainieren von Montag, 28. April, bis Mittwoch, 30. April, komplexe Einsatzszenarien mit der Rettungswinde. Täglich von 8 bis 18 Uhr stehen verschiedene Bergungs- und Rettungsabläufe auf dem Plan, damit die fliegenden Gelben Engel für Alarmierungen mit der Rettungswinde bestmöglich eingespielt sind. Die ADAC Luftrettungsstation ist während des Trainings voll einsatzbereit. Für Anwohnende entstehen keine Einschränkungen.
Windeneinsatztraining am Flugplatz Zweibrücken
Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern und der Bergwacht Rheinland-Pfalz trainieren die Crews des ADAC Rettungshubschraubers „Christoph 66“ an der Brandsimulationsanlage auf dem Zweibrücker Flugplatz das Retten von Menschen aus schwer zugänglichen Lagen.
Zunächst wird der Notarzt auf dem Dach der Anlage, bestehend aus zwei Schiffscontainern, per Rettungswinde abgesetzt und muss dann zum Patienten (Übungspuppe) ins Innere. Dort muss er bei beengten Verhältnissen und schlechter Sicht die Erstversorgung durchführen und die Transportfähigkeit des Patienten sicherstellen. Zuletzt muss er den Patienten und sich an der Rettungswinde befestigen und zurück an Bord des ADAC Rettungshubschraubers geholt werden.

Simulation von Bergrettungen
Wie man Patienten mittels Rettungsdreieck in abschüssigem Gelände birgt, trainiert die Westpfälzer ADAC Luftrettung zusammen mit den Höhenrettern der Bergwacht an einem Steilhang innerhalb des Zweibrücker Flughafengeländes.
Die Piloten müssen den ADAC Rettungshubschrauber ruhig in der Luft halten, damit die Notärzte sicher per Rettungswinde zur Übungspuppe abgeseilt (Fachbegriff abgewincht) werden können. Dann sind die Erstversorgung, das Vorbereiten für den Transport im Helikopter und das Aufwinchen, also Hochziehen, durchzuspielen.
Ein Szenario aus dem alltäglichen Einsatzgeschehen: Die ADAC Luftrettung wird regelmäßig angefordert, um Verletzten in schwer zugänglichem Gelände schnelle Hilfe zu bringen.

Personelle und technische Ressourcen für das Training
Rund 25 Teilnehmende sind für das dreitägige Training vorgesehen, darunter Piloten und Fluglehrer der ADAC Luftrettung, Stationsnotärzte vom Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern und Universitätsklinikum des Saarlandes, Notfallsanitäterinnen und -sanitäter mit Zusatzqualifikation Winde (TC HHO) in Ausbildung sowie Mitarbeitende des unternehmenseigenen Ausbildungszentrums ADAC HEMS Academy, die das medizinische Personal durch die Übungen führen. Im Fokus steht besonders die Verfahrenssicherheit der Notärzte für das Transportieren und Evakuieren von Patientinnen und Patienten.
Anfang dieses Jahres hat die ADAC Luftrettung in einen Transporter mit Equipment für Windeneinsätze wie Funkgeräte, Helme und Seile investiert, der für das Training der Imsweiler Crews vor Ort bereitstehen wird. Er ist Teil des erweiterten Einsatzkonzepts der gemeinnützigen Rettungsdienstorganisation für Katastrophenlagen, zu dem auch ein ADAC Rettungshubschrauber gehört, der zum Windenhubschrauber umgerüstet werden kann.
Die ADAC Luftrettung betreibt sechs Windenstationen in München, Murnau und Straubing (Bayern), Sande (Niedersachsen), Hamburg und der Westpfalz. Sie übernahmen im Jahr 2024 insgesamt 552 Einsätze mit der Rettungswinde.
Symbolfotos, Copyright: ADAC Mittelrhein - Thomas Frey / Julia Schneiders / Rettungsdienst Corneli

Ab Montag, 7. April, trainiert die gemeinnützige ADAC Luftrettung anspruchsvolle Flug- und Bergungsmanöver mit der Rettungswinde im Raum Ohlstadt-Eschenlohe sowie im oberen Höllental. Die Crews der von der ADAC Luftrettung betriebenen Stationen „Christoph 1“ an der München Klinik Harlaching und „Christoph Murnau“ am BG Klinikum Murnau trainieren zusammen mit der Bergwacht Bayern komplexe Einsätze unter den besonderen Gegebenheiten im alpinen Umfeld. In der Woche von 5. bis 9. Mai fliegt zudem ein ADAC Rettungshubschrauber regelmäßig über dem Karwendel- und Wettersteingebirge sowie den Ammergauer Alpen, um Rettungsflüge im Hochgebirge zu simulieren.
Der ADAC Rettungshubschrauber soll in den Trainingswochen täglich von 9 bis 12 und von 14 bis etwa 17 Uhr unterwegs sein. Beide Stationen bleiben während der Trainings voll einsatzbereit. Bei den eng mit (Naturschutz-)Behörden und Flurbesitzern abgestimmten Trainings legt die ADAC Luftrettung größten Wert darauf, Tier- und Pflanzenwelt,
Anwohnende sowie Ausflüglerinnen und Ausflügler so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.
Erstversorgung und Bergung mit Rettungswinde im Raum Ohlstadt-Eschenlohe
Vom Montag, 7. April, an spielen die Münchner und Murnauer Crews komplexe Windeneinsätze am Flugplatz Ohlstadt und dem südwestlich davon gelegenen Rauheck durch. Am Montag, Dienstag und Freitag absolviert der ADAC Rettungshubschrauber im Rahmen einer Zusatzausbildung für Notfallsanitäter Rettungs- und Bergeszenarien, bei denen etwa der Pilot genau eingewiesen und die Rettungswinde bedient werden muss. Bei gutem Wetter soll er zudem mehrmals von Grainau in das Höllental Richtung Jubiläumsgrat aufsteigen, um fliegerische Besonderheiten im Hochgebirge zu trainieren.

Am Mittwoch und Donnerstag stehen gemeinsame Trainings mit der Bergwacht Bayern auf dem Programm. Abseits von Wanderwegen werden am Rauheck parallel in zwei Teams
medizinische und komplexe Bergrettungsverfahren trainiert. Je ein Team bestehend aus Notfallsanitäterin oder -sanitäter, Notärztin oder -arzt und zwei Kräften der Bergwacht Bayern müssen an zwei Stationen eine medizinische Fallsimulation oder ein komplexes Bergrettungsmanöver absolvieren. Beim medizinischen Training stehen eine schnelle Entscheidung über den Umfang der Erstversorgung sowie die Voraussetzungen für eine sichere Bergung im Fokus. Beim komplexen Rettungsmanöver sind alpine Seil- und Sicherungstechniken, präzise Kommunikation sowie das Auf- und Abseilen mit der Rettungswinde (Fachbegriff: Auf- und Abwinchen) von Crew und Patienten (hier medizinische Übungspuppen) besonders wichtig.
In der zweiten Maiwoche hebt dann erneut ein ADAC Rettungshubschrauber mehrfach zu Trainingszwecken in der Region ab. Bei Flügen über Karwendel- und Wettersteingebirge sowie die Ammergauer Alpen sollen die Besatzungsmitglieder die Besonderheiten des hochalpinen Umfelds intensiv erleben und dabei wichtige Expertise für die Rettung von Menschen aus Lebensgefahr im Gebirge bekommen.
Verbesserung von Winden-Einsatzkompetenz und wachsende Nachfrage
Höchste medizinische Versorgungsqualität und die Sicherheit aller an Bord bei Windeneinsätzen sind für die ADAC Luftrettung gGmbH von höchster Bedeutung. Die führende deutsche Luftrettungsorganisation führt deshalb mehrmals im Jahr Windentrainings durch, bei denen das Zusammenspiel von Crews und wichtigen Partnerorganisationen wie der Bergwacht Bayern optimiert wird. Zusätzlich erlangen Pilotinnen und Piloten wichtige fliegerische Erfahrung, die im Notfall von entscheidender Bedeutung sein kann. Die ADAC Luftrettung unterhält neben München und Murnau Windenstationen in Straubing, Sande (Niedersachsen), Imsweiler (Rheinland-Pfalz) und Hamburg. Im Jahr 2024 übernahmen diese zusammen 552 Windeneinsätze, „Christoph 1“ ist davon rund 80 geflogen, „Christoph Murnau“ brachte rund 200-mal Hilfe mit der Rettungswinde.

Ein Grund zum Feiern! Der im sächsischen Leipzig stationierte Rettungshubschrauber „Christoph 61“ der gemeinnützigen ADAC Luftrettung feiert am heutigen 2. April 2025 sein 35-jähriges Dienstjubiläum. „Christoph 61“ war 1990 der erste Rettungshubschrauber, der in den neuen Bundesländern in Dienst gestellt wurde.
Seit Indienststellung hat der Rettungshubschrauber 43.678 Einsätze absolviert, anfänglich noch unter der Flagge der Internationalen Flugambulanz (IFA). Als die ADAC Luftrettung gGmbH 2005 in Leipzig den Rettungsdienst aus der Luft übernahm, wechselte der rot-weiße Anstrich von „Christoph 61“ zum markanten Gelb des ADAC. Seither rückten die fliegenden Gelben Engel zu 26.284 oft lebensrettenden Einsätzen aus.
2007 wurde die heutige Doppelstation in Dölzig eröffnet, von der „Christoph 61“ und die Schwestermaschine „Christoph 63“ seitdem zu ihren Einsätzen abheben. Die Crew, die jeweils aus einem Piloten, Notarzt und Notfallsanitäter (TC HEMS) besteht, ist innerhalb von zwei Minuten einsatzbereit.
Leipzig birgt eine Besonderheit: Der Standort ist der einzige in Europa, an dem für Notfalleinsätze zwei Rettungshubschrauber (RTH) ihre Basis haben. Ihre zweite Doppelstation in Senftenberg in Brandenburg betreibt die ADAC Luftrettung mit einem Rettungshubschrauber (RTH) für Notfalleinsätze und einem Intensivtransporthubschrauber (ITH) für Patiententransporte von Klinik zu Klinik.
Die beiden Leipziger Hubschrauber des Typs EC-135 fliegen in erster Linie Rettungseinsätze im Radius von rund 70 Kilometern um Leipzig. Jederzeit könnte dort im Rahmen einer Randzeitenerweiterung auch in die Dämmerung und Dunkelheit geflogen werden. Möglich sind solche Einsätze unter anderem durch spezielle Nachtsichtbrillen als Teil eines hochmodernen „Night-Vision-Imaging-Systems“, kurz NVIS genannt.
Gemeinsam absolvierten „Christoph 61“ und „Christoph 63“ allein im Jahr 2024 über 2400 Einsätze. Piloten und Rettungsfachpersonal kommen von der ADAC Luftrettung gGmbH, während die Ärzte vom Städtischen Klinikum „St. Georg“ Leipzig und dem BG Klinikum Bergmannstrost Halle gestellt werden. Beauftragt werden die „zwei Engel für Leipzig“ vom Sächsischen Staatsministerium des Innern und alarmiert von der Integrierten Regionalleitstelle Leipzig.

Im Juni steht ein bedeutender personeller Wechsel in Leipzig an. Dann rückt nach fast 7500 Flugstunden der langjährige Pilot und Stationsleiter Martin Handschuh zu seinem letzten Einsatz aus. Er hat den Standort fast 20 Jahre lang geleitet und die Stationsleitung vor einiger Zeit bereits an Pilot Lutz Kalina übergeben.