ADAC Luftrettung trainiert vier Tage in Mainz und Bingen für den Ernstfall
Großangelegte Übung für den Ernstfall: Die gemeinnützige ADAC Luftrettung trainiert von Sonntag, 14. April bis Mittwoch, 17. April Spezialeinsätze mit der Rettungswinde. Das viertägige Training findet am Flugplatz Mainz Finthen und auf dem Rhein am Bingen Hafen statt. Für die zusätzlichen Flugbewegungen bitten die fliegenden Gelben Engel um Verständnis.
Beteiligt an der Übung sind neben Piloten, Notärzten und Notfallsanitätern (TC HEMS) des ADAC Rettungshubschraubers „Christoph 66“ aus der Westpfalz auch Mitarbeitende der Bergwacht Rheinland-Pfalz sowie Höhenretter der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern. Die Flugmanöver sind von 8 bis 17.30 Uhr geplant. Zum Einsatz kommen bei den Übungsmanövern auch der Rettungsdienst Corneli Bingen und das Feuerwehrschiff der Feuerwehr Bingen.
Flugmanöver mit Bergwacht, Feuerwehren und Rettungsdienst
Geübt werden mögliche Einsatzszenarien, wenn der bodengebundene Rettungsdienst den Unglücksort nicht erreichen kann. Herausforderung für die medizinische Besatzung an Bord ist es in solchen Fällen, sowohl die Bergung sicher zu beherrschen als auch den Patienten unter schwierigen Voraussetzungen optimal zu behandeln.
Auf dem Trainingsprogramm stehen unter anderem eine medizinische Einsatzübung mit Winde und Bergesack auf dem Hangardach des Flugplatz Mainz Finthen, eine Rettung von Personen in Notlage von einem Schiff auf dem Rhein und eine Rettung von Personen aus Notlagen an einem Damm. Crews der ADAC Luftrettung trainieren das Verfahren zwei Mal im Jahr, um optimal auf die Sommer- und Wintersaison vorbereitet zu sein. Das Training wurde mit den zuständigen Behörden abgestimmt und ist genehmigt.
Die Bedeutung von Spezialeinsätzen mit Rettungswinde hat auch 2023 weiter zugenommen. Die sechs Windenstationen in München, Murnau, Straubing (alle Bayern), Sande (Niedersachsen), Westpfalz (Rheinland-Pfalz) und die neu mit einer Rettungswinde ausgestattete Station in Hamburg verzeichneten mit 546 Windeneinsätzen ein Plus von 45 Prozent. Die Zunahme resultiert unter anderem aus den erweiterten Einsatzmöglichkeiten mit Winde bei Notfällen in der Stadt – wie in Hamburg – und schwer erreichbaren Einsatzorten in ländlichen Regionen – wie in der Westpfalz und Straubing. Die Winde mit 90 Meter Länge und einer Traglast von rund 250 Kilogramm ermöglicht eine erheblich schnellere Versorgung und Rettung von Patienten. Die Windenhubschrauber stehen zudem in Katastrophenfällen zur Rettung von Menschen in Notsituationen zur Verfügung.