Die von der gemeinnützigen ADAC Luftrettung geleitete Luftrettungsstation Rheine blickt auf vier Jahrzehnte erfolgreiche Rettungsarbeit zurück. Sie nahm ihren Dienst am 14. Januar 1982 auf und ist ein elementarer Pfeiler des Rettungsdienstsystems im Kreis Steinfurt und der Region. Eine geplante Feierstunde mit Gästen aus Politik, Rettungswesen und der Trägergemeinschaft musste wegen der Corona-Pandemie leider abgesagt werden.
Luftrettungsstation Rheine besteht seit 40 Jahren
„Der ADAC Rettungshubschrauber ist immer zur Stelle, wenn etwas Schlimmes passiert. Er hat in den vergangenen 40 Jahren unzählige Menschenleben gerettet“, betonte der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann anlässlich des Jubiläums. „Auf den Hubschraubern sind klasse Leute. Unser Gesundheitssystem kann auf diese Menschen, aber auch auf das System der Luftrettung bei uns in Nordrhein-Westfalen und im Kreis Steinfurt stolz sein“, so Laumann weiter.
Auch der Landrat und Vorsitzende des Kernträgers Kreis Steinfurt Dr. Martin Sommer gratulierte zum Stationsjubiläum: „Christoph Europa 2 ist eine ganz wichtige Säule unserer rettungsdienstlichen Versorgung. Der Kreis Steinfurt freut sich auf die weitere erfolgreiche und gute Zusammenarbeit mit „Christoph Europa 2“ und unserer Luftrettungsstation.“
Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH, sprach den Crews und der Trägergemeinschaft seinen Dank aus: „Ich möchte Ihren höchst engagierten Einsatz für Menschen in Notsituationen beiderseits der Grenze hervorheben. Im Sinne bester Patientenversorgungsqualität werden wir unsere Arbeit gern noch ausbauen.“
Zu Beginn ihrer Erfolgsgeschichte wurde die Luftrettungsstation Rheine, die damals beim Wohnpark Dutum untergebracht war, von der Bundeswehr betrieben. Am 1. Februar 1998 übernahm die ADAC Luftrettung die Leitung. In der Folgezeit wurde das Gelände um die Station immer dichter bebaut und der Standort erwies sich als nicht mehr passend. Am 1. Juni 2003 zog die ADAC Luftrettung um in eine modernere Station auf dem Dach des Parkhauses in der Lindenstraße 19, die sie bis heute nutzt. Ein weiterer Meilenstein der Stationsgeschichte war ein besonderer Einsatz im Januar 2021: Während des Landeanflugs auf das Klinikum Osnabrück kam im ADAC Rettungshubschrauber das Baby Martin Timotheus gesund zur Welt. Eine solche Geburt hatte es in Osnabrück noch nie und in Deutschland fast 30 Jahre lang nicht gegeben.
Die Besatzung der Luftrettungsstation Rheine besteht aus vier von der ADAC Luftrettung gestellten Piloten, zwölf Notärzten aus dem Mathias-Spital Rheine und acht Notfallsanitätern (TC HEMS) von der Feuerwehr Rheine. Stationsleiter ist der Pilot Sven Tiedemann, der ärztliche Leiter ist Dr. Thomas Keller, das Team der TC HEMS leitet Torsten Pinkhaus. Alarmierbar sind die Crews täglich von Sonnenaufgang (frühestens ab 7:00 Uhr) bis Sonnenuntergang über die Leitstelle Kreis Steinfurt.
„Christoph Europa 2“ ist wie „Christoph Europa 1“, der in Aachen/Würselen stationiert ist, der zweite Rettungshubschrauber, bei dem der Namenszusatz „Europa“ verwendet wurde. Dieser soll verdeutlichen, dass Hubschrauber vor Landesgrenzen nicht halt machen und auch Patienten im benachbarten Ausland versorgen.
Mit 220 km/h fliegt „Christoph Europa 2“ in einem Radius von 70 Kilometern zu Notfällen u. a. in den Landkreisen Steinfurt, Grafschaft Bentheim, Emsland und Osnabrück und dem nördlichen Nordrhein-Westfalen sowie den Niederlanden.
Im Jahr 2021 wurde „Christoph Europa 2“ rund 1.300-mal alarmiert. Diese Einsatzzahl liegt auf dem gleichen Niveau wie in den drei Jahren davor. Häufigste Einsatzgründe waren Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle, internistische Notfälle wie Herzinfarkte, neurologische Notfälle wie Schlaganfälle und Notfälle des Atmungssystems, zum Beispiel akute Atemnot.
Seit der Stationsübernahme durch die ADAC Luftrettung hat die Luftrettungsstation Rheine rund 28.000 Einsätze übernommen, insgesamt kommt sie auf rund 39.500 Einsätze.
In Nordrhein-Westfalen hat die ADAC Luftrettung insgesamt sechs Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber stationiert.