Umzug von Station und ADAC Rettungshubschrauber am 11./12. Mai 2021
Ein neues moderneres Zuhause für den Rettungshubschrauber „Christoph 26“: Nach rund vier Jahrzehnten und mehreren Zehntausend Rettungseinsätzen errichtet die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine neue Luftrettungsstation für „Christoph 26“ am bestehenden Standort am Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch. Die fliegenden Gelben Engel ziehen am 11./12. Mai 2021 von dort übergangsweise auf den JadeWeserAIRPORT, um ihre oft lebensrettende Arbeit nahtlos fortzusetzen.
Die ADAC Luftrettung gGmbH betreibt die Luftrettungsstation Sanderbusch seit 1983. Sie ist eine von drei Stationen mit 24-stündiger Bereitschaft und eine von vier, die auf Windenrettungen spezialisiert sind. Mit der laufenden Erweiterung und Optimierung von Einsatzspektrum und Patientenversorgung stieg auch der Platzbedarf. Für Trockenanzüge für Seenotrettungseinsätze, Nachtsichtgeräte (Night-Vision-Imaging-Systeme/NVIS) für Rettungsflüge im Dunkeln oder eine Wasseraufbereitungsanlage zum Reinigen der Turbinen aufgrund von Salzwasser wurde immer mehr Lagerfläche benötigt. Seit der Einführung eines der modernsten Rettungshubschrauber vom Typ H145 von Airbus Helicopters musste zudem übergangsweise ein Zelthangar aufgestellt werden, weil der bestehende Hangar nicht mehr ausreichte. Zuletzt waren die Platzkapazitäten der Station vollständig ausgeschöpft.
Um langfristig beste Versorgungsqualität zu gewährleisten, baut die ADAC Luftrettung jetzt eine neue Station nach modernsten Standards und Anforderungen.
Interimsquartier auf dem JadeWeserAIRPORT bis etwa Sommer 2022
Die neue Station bietet ausreichend Fläche auf zwei Etagen für Rettungsmaterial, Technik und die Rettungskräfte. Der Hangar ist direkt an das Stationsgebäude angegliedert, sodass die ADAC Luftretter wertvolle Zeit auf dem Weg zum Patienten gewinnen. Zudem wird das Vorfeld, auf dem „Christoph 26“ startet und landet, vollständig erneuert.
Das Interimsquartier auf dem JadeWeserAIRPORT ist nur eine Flugminute entfernt und bietet alle Voraussetzungen – Genehmigungen, Luftfahrzeughallen, Tankanlage –, für eine lückenlose Fortführung der Rettungsarbeit. Bis etwa Sommer 2022 ist ein Hangar, in dem auch Container für Material untergebracht sind, das Zuhause für „Christoph 26“. Die temporäre Station mit Einsatzwachraum, Büro, Trocken-, Desinfektions- und Sozialräumen ist in Containern direkt neben dem Hangar eingerichtet. Bei der Bereitstellung des Standorts haben Landkreis und JadeWeserAIRPORT die ADAC Luftrettung maßgeblich unterstützt. Die Bevölkerung in den umliegenden Ortsteilen Mariensiel und Cäciliengroden wird um Verständnis gebeten, insbesondere, wenn es zu dem einen oder anderen lebensrettenden Einsatz in den Abend- und Nachtstunden kommt.
Sanderbusch gehört zu den am längsten von der ADAC Luftrettung betriebenen Stationen. Im Jahr 2020 rückte „Christoph 26“ zu insgesamt 1.269 Einsätzen aus. Ziel von über einem Drittel der Rettungsflüge waren Ostfriesische Inseln, am häufigsten Wangerooge. Der Einsatzradius beträgt rund 70 Kilometer. Was viele nicht wissen: Die Rettungskräfte fliegen auch zu noch weiter entfernten Einsatzorten wie Juist oder sogar Helgoland. Die Crews stellen insgesamt 20 Notärzte, sieben Piloten, drei Co-Piloten, zehn speziell ausgebildete Notfallsanitäter (Fachbezeichnung TC HEMS – Technical Crew Member Helicopter Emergency Medical Services) und drei weitere Notfallsanitäter mit Zusatzqualifikation für die Bedienung der Rettungswinde (TC HHO – Technical Crew Member Helicopter Hoist Operator).
Wer sich ein Bild von der Arbeit der fliegenden Gelben Engel machen will, hat am Samstag, 29. Mai 2021 auf www.luftrettung.adac.de die Gelegenheit dazu. An diesem Tag lädt die Luftrettungsstation Sanderbusch zu einem virtuellen Tag der offenen Tür ein. Das pandemiekonforme Onlineformat bietet den Besuchern vielfältige Einblicke in die Arbeit der Einsatzkräfte und ihren Alltag auf Station. Auf dem Programm stehen Videoporträts von Rettungskräften, Einsätzen und „Christoph 26“ sowie eine interaktive Frage-und-Antwort-Runde mit der Crew auf den Social-Media-Kanälen der ADAC Luftrettung.