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04.02.2020

Luftrettung bei Dunkelheit besser verstehen – Dritter Round-Table-Leitstelle in Mainz.

Staatssekretär Stich zu Gast beim Symposium

Am Dienstag, 4. Februar 2020, fand bereits zum dritten Mal der Round-Table-Leitstelle für Leitstellendisponenten und die Ärztlichen Leiter Rettungsdienst der Rettungsleitstellen im Einsatzgebiet von „Christoph 77“ statt.

Auch Staatssekretär Stich nahm als Gast an dem Symposium teil. Dort wurden ihm die aktuellen Zahlen vorgestellt.

Seit Juni auch in den Randzeiten im Einsatz

Christoph 77 fliegt seit 01.06.2019 von 6 bis 22 Uhr (April bis September) und von 7 bis 22 Uhr (Oktober bis März). Davor konnte der in Mainz stationierte Hubschrauber einer der modernsten Intensivtransport- und Rettungshubschrauber (ITH), frühestens ab 7 Uhr bis Sonnenuntergang alarmiert werden. In den 8 Monaten wurden insgesamt 153 zusätzliche Einsätze in den Randzeiten geflogen.45 Einsätze in den Morgenstunden.108 Einsätze nach Sonnenuntergang.
Seit November fliegt Christoph 77 auch nachts Primäreinsätze, zuvor waren es in erster Linie Verlegungsflüge von Krankenhaus zu Krankenhaus.

Ziel: Noch schneller Menschenleben retten

Ziel der Veranstaltung ist es, die Luftrettung und die Kommunikation mit den Einsatzkräften weiter zu verbessern, um Menschenleben noch schneller retten zu können. So ist einer der Schwerpunkte der Veranstaltung ein erstes Resümee und die Auswertung bisheriger Einsätze bei Dunkelheit unter Nutzung von speziellen Nachtsichtbrillen. Die Brillen sind Teil des hochmodernen „Night-Vision-Imaging-Systems“, kurz NVIS. Es ermöglicht den Piloten, auch bei minimalen Lichtverhältnissen auf unbeleuchteten Plätzen zu landen, um Notfallpatienten zu versorgen. Um die Menschen in Rheinland-Pfalz in medizinischen Notfällen noch besser versorgen zu können, ist es wichtig für die Einsatzkräfte, die Besonderheiten von solchen sogenannten Primäreinsätzen bei Dunkelheit zu kennen.

Für mehr Sicherheit für Crew und Patient bei Flügen in den Abendstunden geht die ADAC Luftrettung in Mainz mit einem bundesweit bisher einmaligen 4-Mann-Besatzungskonzept an den Start. Im Gegensatz zu Einsätzen bei Tag besteht die Crew in Mainz in der Dämmerung aus vier statt drei Mitgliedern. Neben Pilot, Notarzt und Notfallsanitäter (TC HEMS) ist nach Sonnenuntergang zusätzlich ein Notfallsanitäter (Flight Nurse) des DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe aus Mainz mit an Bord. Zudem wurden die bisherigen TC HEMS der ADAC Luftrettung durch Schulungs- und Trainingsmaßnahmen zu TC NVIS fortgebildet und unterstützen den Piloten bei der Flugdurchführung unter Nutzung der Nachtsichtbrillen.

 

Fotos: Peter Pulkowski/Unimedizin Mainz