Die ADAC Luftrettung und der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg – Hessen arbeiten bei der Entwicklung einer Drohnenlogistik für den Transport von Blut, Medikamenten und Gewebe eng zusammen. Grundlage der Zusammenarbeit ist ein gemeinsames Forschungsprojekt am Universitätsklinikum in Ulm, in dessen Rahmen in den vergangenen zwei Jahren mehr als 300 Drohnenflüge zwischen der DRK-Blutbank und der Chirurgie der Uniklinik stattgefunden haben. Ergebnis: Mit der Drohne ist der Transport von Blut zum Patienten in Ulm fünf Mal schneller als auf dem herkömmlichen Weg per Kurierdienst oder Taxi möglich. Die Ergebnisse sind so vielversprechend, dass das Forschungsprojekt in die erweiterte Erprobung gegangen ist – Fernpiloten übernehmen den regelhaften Flugbetrieb im Schichtdienst.
Von einem Einsatzbüro aus steuern die Fernpiloten das unbemannte Flugsystem zwischen der Blutbank und dem Krankenhaus. Durch die direkte Nähe zu Krankenhauslandeplätzen vor Ort und regelmäßig an- und abfliegendem Rettungsluftverkehr werden hohe Anforderungen an die MediCargo-Fernpiloten gestellt. Sie müssen ständig die automatisch fliegende Drohne sowie den Luftraum in der Umgebung der Drohne über eine radarähnliche Darstellung im Blick behalten und vertikale sowie horizontale Abstände zu bemannten Luftfahrzeugen sowie die unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Flughöhen beurteilen. Dabei sorgen vorgegebene Flugverfahren und regelmäßige Trainings für ein Höchstmaß an Sicherheit.

Um den Anforderungen gerecht zu werden, müssen alle MediCargo-Fernpiloten in der bemannten Luftfahrt ausgebildet sein und entweder eine bemannte Fluglizenz (EASA FCL oder Sportfluglizenz) oder eine vergleichbare Ausbildung besitzen. Zusätzlich müssen sie die gesetzlichen Vorschriften erfüllen und die Drohnenlizenzen A1/A3 und A2 gemäß EU-Verordnung vorweisen können. Auch die Fähigkeit, hoch konzentriert und in besonderen Situationen mit kühlem Kopf die richtigen Entscheidungen im Sinne der Flugsicherheit zu treffen, machen unsere Fernpiloten in diesem Projekt so einzigartig.
Sie interessieren sich für unser Forschungsprojekt und die Arbeit unserer Fernpiloten? Dann senden Sie uns gerne eine E-Mail mit Ihrer Anfrage an karriere@luftrettung.adac.de.